"Ich habe Angst. Dabei würde ich so gerne tauchen." Wie oft ich genau das schon gehört habe! Ich bin ja keine Psychologin, aber mein Laienwissen, kombiniert mit eigener Erfahrung sagt mir: Du kannst deine Angst umlenken.  

Was über der Wasseroberfläche heißt: "Höher, schneller, weiter", bedeutet unter Wasser bei den meist jungen Wilden: "Tiefer, länger, spektakulärer." Meine Welt ist das nicht. Und gerade weil meiner Meinung nach beim Tauchen, egal ob mit oder ohne Handicap, ein sehr großes Maß an Respekt und Verantwortungsbewusstsein notwendig ist, sollten Ängste ernstgenommen statt bagatellisiert werden. 

Aus Angst auf unseren wunderbaren Tauchsport zu verzichten? Keine gute Idee! Kleine Anekdote am Rande: Bei meinem allerersten Schnuppertauchgang hatte ich auch Angst - so sehr, dass ich nicht mal den Kopf unter Wasser tauchen wollte. Was mir geholfen hat? Zeit, Geduld und ein sehr einfühlsamer Tauchlehrer. Und genau das möchte auch ich erlernen, um Menschen mit Handicap die Angst vorm Untertauchen zu nehmen. 

Die Redakteure von Taucher.Net haben festgestellt, dass im Tauchsport etliche Interessierte verloren gehen, weil sie Angst hatten beim Schnuppertauchen oder gehört haben, dass Tauchen gefährlich ist. Daher haben sie zusammen mit mehreren Experten und aqua med ein Online-Seminar entwickelt.

Tauchen macht hungrig. Todmüde wird man auch vom vielen Stickstoff. Manch einer gibt sogar zu, ein elender Frostbüttel zu sein. Ganz zu schweigen von den Ausschweifungen über den Durst auf das Dekobier. Ja, Taucher sprechen über ihre Gefühle. Nur wenn von dem Gefühl der Angst die Rede ist, werden die Schotten dicht gemacht, als ob der Klabautermann zum Sturm bläst.

.... wie ein eitriger Pickel auf der Nase und falls es sie gibt, haben sie nur die anderen. Der übermäßige Luftverbrauch ist dann ein Zeichen des großen Lungenvolumens, der verspannte Körper ein Merkmal der Kraft. Sogar in der Tauchausbildung hat Angst nichts zu suchen. „Man sollte den Anfängern die Furcht nicht erst einreden“, erklärte mir so mancher Kollege. Und wenn ein Beginner dann trotzdem zögerlich das böse A-Wort über die Lippen bringt, wird er lapidar getröstet: „Da brauchst du keine Angst haben, denn: ‘Diving is fun, diving is happiness’.”

...jeder Taucher ein Mensch und obendrein noch am Leben ist. Angst ist – wie auch Hunger, Durst, Müdigkeit oder Temperaturempfinden – eine neurobiologische und physiologische Funktion, ohne die ein höher entwickeltes Lebewesen nicht überleben könnte. 

Doch genau wie eine Heißhungerattacke auf Schokolade nicht unbedingt zum Wohle des Körpers beiträgt, kann auch ein so wichtiger Schutzmechanismus wie die Angst fehlgeleitet sein und damit das Individuum beeinträchtigen oder sogar gefährden. Es empfiehlt sich also, lieber seine Ängste zu erkennen und in günstige Bahnen zu lenken, statt sie zu ignorieren.

Du machst zuerst zwei Online-Workshops, wann auch immer es für dich passt. Dabei lernst du psychologische Grundlagen zum Umgang mit Angstbewältigung kennen. Dann folgt der praktische mit Atem- und Entspannungstrainings sowie Übungen im Becken. 

Professionels ab Divemaster, Dive Leader, CMAS 3 Stern. Jeder Tauchausbilder kann teilnehmen, unabhängig von der Tauchorganisation, welcher er zugehört. 

Tja, leider muss ich dazu erstmal Tauchausbilder sein, sprich: mindestens den Status Divemaster erreicht haben. Aber daran arbeite ich ja fleißig, wie ihr wisst. Wunderbar, nun habe ich also ein weiteres, neues Ziel für die Zeit nach meiner Divemaster-Ausbildung. Und somit wird mir auch so schnell nicht der Stoff für weitere Blogbeiträge hier ausgehen. Bleibt neugierig!

Eure Nicole