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REHACARE 2023 Vortrag

"Nicole, du musst ja einfach nur über deine Leidenschaft reden, dann läuft das von ganz alleine", haben mich meine Freunde VOR meiner Rede über das Tauchen mit Handicap ermutigt. Naja, ganz ohne Struktur läuft es ja doch nicht. Ich muss etwas in der Hand halten, brauche einen roten Faden, der mich durch 25 Minuten Vortrag leitet. Mit einem Stapel Karteikarten mit Stichpunkten in der Tasche und einer großen Portion Mut ging es also zur Messe... 

Einfach machen...

... und dann lief es tatsächlich ganz von alleine. Karteikarten mit Stichpunkten? Nach Seite 1 habe ich sie weggelegt. Mein roter Faden? Verloren, aber da das ja keiner wusste, hat es bestimmt auch niemand gemerkt. Struktur? Nö, ich habe einfach erzählt. Geschichten von Tauchern mit Handicap, die ich bereits begleiten oder interviewen durfte. Bewegende Geschichten. Und auch ein bisschen meine eigene - warum und wozu ich mich überhaupt für das Handicaptauchen engagiere. Und auch wenn ich nur vor einem kleinen Publikum gesprochen habe - egal, ich habe es gemacht. Meine Botschaft hinausgetragen: Mach dein Ding, lass dich nicht einschränken und schon gar nicht von einer Erkrankung! 

Wenn ich nur EINE einzige Person mit dieser Botschaft dazu bewegen konnte, ihren Träumen zu folgen, ja, vielleicht sogar zu tauchen - dann hat sich mein Weg auf die Bühne gelohnt! Vielen Dank für diese Möglichkeit an das gesamte Orga- und Technikteam der Messe Düsseldorf, die den Treffpunkt REHACARE mit Leben befüllt haben.

Es menschelt - nicht überall selbstverständlich

Im Anschluss durfte ich sogar ein Interview geben. Yu-Juin Wang (June) von der Taiwan Association of European Studies (TAES) hat mir einige Fragen über das Tauchen mit Behinderung und mögliche geplante Events gestellt - vor dem Hintergrund, dass die Gesellschaft in ihrem Heimatland extrem schnell altert, zwar Spitze in technischen Innovationen ist, aber das Zwischenmenschliche auf der Strecke bleibt. Das seien wir hier in Europa viel besser. Interessant, oder?

Türen auf für Taucher mit Handicap

Was nehme ich selbst mit von der REHACARE? Wunderbare Begegnungen, tolle Gespräche, viele Inspirationen, vielleicht sogar künftige Kooperationen und ein intensiver Austausch zum Beispiel mit Katja, einer ebenfalls MS-Betroffenen im Rollstuhl, die so gerne tauchen würde, bislang aber keine Tauchschule gefunden hat, die sich dafür die Zeit nehmen möchte. Unfassbar! Das muss sich ändern... Ich arbeite weiter daran. Versprochen!

 

Eure Nicole

 

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